Das innere Kreativteam: Der Forscher

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Kreativteam: der Forscher

Der erste Kandidat ist der Forscher. Nicht umsonst der erste, denn er kommt auch in den kreativen Prozessen oft als erstes zum Zug. Der Forscher sammelt Informationen, mit Vorliebe neue Informationen. Er interessiert sich für alles und schon Bekanntes langweilt ihn eher.

Hier ein paar Prinzipien und Beispiele, wie er dabei vorgehen kann, und ihr könnt mal überlegen, wie ihr diese Prinzipien im Arbeitsalltag vorfindet, oder noch einbauen könnt, um dem Forscher genug Möglichkeiten zu geben.

Was versuche ich zu finden?

Der Forscher kann alles finden, aber was interessiert ihn? Wo forscht er nach? Weiß ich eigentlich, wofür ich Ideen benötige? Ohne diese Frage macht alles weitere wenig Sinn, denn dann werde ich eine gute Idee selbst dann nicht erkennen, wenn ich in sie hinein getreten bin.

Was tue ich normalerweise nicht?

Es können so simple Dinge sein, die ich einfach ändere, um die Routine zu unterbrechen. Wie gehe ich normalerweise in der Situation vor und was könnte ich diesmal anders machen? Einen anderen Ort, ein anderes Programm, andere Leute fragen, abends mal in eine andere Kneipe, einen anderen Weg fahren als sonst, sich von einem Wildfremden ein Buch empfehlen lassen...Das könnte ich jetzt ewig so weiter machen.

Sieh über die erste Idee hinaus

Das schlimmste an einer brauchbaren Idee ist, die meisten hören auf weiter zu machen. Der Forscher aber beurteilt Ideen nicht. Hat er eine schöne Idee gefunden, eine schöne Information, eine tolle Lösung, dann macht er noch etwas weiter, es könnte ja noch eine andere Idee, Lösung, Information geben.

„Nichts ist gefährlicher als eine Idee, wenn es die einzige Idee ist, die Sie haben“
(Emile Chartier, Philosoph)

Mein Tipp ist da einen zeitlichen offenen Raum zu schaffen. Für die Informations- und Ideensuche nehme ich mir z.B. eine Stunde Zeit und die halte ich durch, bis die Zeit rum ist, auch wenn ich denke das ich fertig bin. Fülle ich dann den Raum nicht mit anderem Kram, sondern bleibe offen für weitere Einfälle, dann kommen weitere Informationen. Merke: die beste Idee ist die, kurz bevor die Zeit abgelaufen ist.

Überschreite Grenzen

Das ist wohl die anstrengendste Übung, aber das kann man trainieren. In unserem Denken gibt es immer Vorannahmen, die uns selbst Grenzen setzen. Nehmen wir folgendes Beispiel:

Diese Buchstaben sind nach einem Prinzip geordnet:

A E F H I
B C D G J

Wohin gehört R, T oder K?

Was sind die Vorannahmen, die ich mache über das Prinzip, was sind die Grenzen, die ich überspringen kann?
Wer einen Tipp benötigt, einfach eine Mail an mich :-)


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