Das innere Kreativteam: Der Künstler

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Kreativteam: der Künstler

Er wird manchmal irrtümlicherweise für den einzigen Teamspieler gehalten.

Der Künstler übernimmt die Informationen vom Forscher und setzt sie neu zusammen. Grenzen die erkannt wurden, stellt er in Frage. Er spielt, macht Unsinn, die Folgen seines Tuns interessieren ihn nur dann, wenn sie zu neuen Zusammenstellungen führen. Und ganz wichtig, der Künstler ist nicht einem Sinn verpflichtet. Er hat einfach Spaß an seiner Arbeit. Und Kreativvampire sind für ihn willkommene Spielkameraden, die er gnadenlos in seinem Atelier umformt. Auch er kennt dabei Prinzipien:

Welche Regel kann ich verletzen?

Hat der Forscher Regeln oder Grenzen gefunden? Prima, der Künstler schiebt sie beiseite. Er findet Lösungen, die den Regeln widersprechen. Ob das Erlaubt ist, ist nicht sein Problem!

Was wäre wenn?

Das Spiel „was wäre wenn“ ist eng mit dem Regelverletzen verbunden. Welche Vorannahmen habe ich, und was wäre, wenn ich diese mal kurz außer Kraft setze, auch wenn es zunächst völlig unsinnig erscheint?

Was wäre wenn...

  • Die Menschen fürs wählen bezahlt würden?
  • Die Schwerkraft nur halb so hoch wäre?
  • Ich Geld wie Dagobert Duck hätte?
  • Was wäre wenn der Chef, der Kunde, ...mal genau den gegenteiligen Charakter hätte?

Was kann ich verbinden?

Viele Kreativitätstechniken bauen darauf auf, Dinge miteinander zu verbinden, die zunächst nicht logisch zusammen gehören. Ein Experiment: Was für Gedanken kommen mir, wenn ich behaupte, dass ich eine Idee habe, die eine Kombination von Büchern und Magneten ist?

Praktisch bedeutet das: welche schon vorhandenen Informationen oder Ideen kann ich mit dem zusammenbringen, was ich schon habe?

Eine Anregung dazu: Das "Brainstorming für Einen":

  1. Schreibe alle Ideen zu einem Thema auf, die Du hast, und zwar auf einzelne Zettel
  2. Mische die Zettel, wenn es genug sind (etwa 30 Stk.).
  3. Ziehe immer zwei Zettel und finde eine Idee, einen Gedanken, eine Assoziation die aus beiden Urzetteln entstanden ist.
  4. Wiederhole das ein paar mal.

Was kann ich umdrehen?

Ein ebenfalls beliebtes Prinzip ist es, einfach mal nach dem Gegenteil dessen zu Suchen, was ich finden will, mal alles durch einen Spiegel zu betrachten oder auf den Kopf zu stellen, Wortspiele zu machen... Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten wie das Spiel mit Metaphern, oder Unsinn machen, das letzte Prinzip aber ist das

Ausbrüten

Den manchmal lässt der Künstler einfach mal alles liegen oder seinen Lauf nehmen und schaut dabei zu. Dabei entstehen Lösungen von ganz alleine, oder es ergeben sich neue Perspektiven, und während wir etwas ganz anderes machen, schaut uns der Künstler zu und plötzlich fällt ihm doch noch etwas ein. Aus diesem Grund empfehle ich dafür immer etwas zum notieren dabei zu haben. Und wenn mein Lieblingsort zum ausbrüten die Dusche ist, dann brauche ich halt Folie und Fettstift.


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