Warum ich eigentlich auf das Thema "Kreativität und Visionsentwicklung" gekommen bin.

Kreativkonferenz www.kreativkonferenz.de

Wer einmal die Erfahrung eines gemeinsamen kreativen Energieflusses in einem Team erlebt hat, könnte danach süchtig werden. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich dies zum ersten Mal erlebt habe. Lange war mir nicht bewusst, dass dies etwas Besonderes sein könnte. Bis ich in einer Firma gearbeitet habe, wo mir etwas fehlte, und ich herausfinden wollte, was das war.

Was mir fehlte, war ein Klima, in dem neue Ideen willkommen waren. Impulse wurden zu oft mit einem "Na und was soll das?" - Blick abgelehnt. Nicht das dies immer offen gesagt wurde, aber die nonverbalen Signale waren sehr deutlich.

Ich begann mich mit Kreativität auf eine Art zu beschäftigen, in der ich es bis dahin nicht tat. Ich wollte erfahren, warum es in manchen Teams möglich ist, kreative Stimmung zu erzeugen, in anderen dagegen nicht.

Ich beschäftigte mich mit Kreativitätstechniken. Das war Neuland, denn bisher erlebte ich Kreativität in meinem Kunststudium, in meiner Figurentheaterarbeit als etwas künstlerisches, die Kreativität der Ideenfindung und Problemlösung dagegen war mir nie bewußt geworden. Nun entdeckte ich Methoden der gezielten Steuerung von Kreativität. Die Beschäftigung mit diesen Methoden hält immer noch an, aber sie reicht mir nicht aus. Methoden, die in drei Teams unterschiedlich gut funktionierten konnten in einem anderen Team komplett versagen. Was war hier der entscheidende Faktor? Zum einen waren es Rahmenbedingungen, in denen "Kreativ-Vampire" der Kreativität langsam das Blut aussaugten. Zum anderen gab es keine "Tankstellen" an denen die Leute Energie und Kreativität "tanken" konnten. Eine wesentliche solche Tankstelle machte ich aus in der Vision einer Zukunft die Menschen haben. Besonders schmerzhaft wurde mir dies in einer Moderation bewusst, in der alle Anwesenden die Zukunft ihres Arbeitsbereiches nur als eine Sammlung von Verlusten und Enttäuschungen sahen. Ihre Ideenentwicklung beschränkte sich auf die Formulierung von Forderungen, es gab keine einzige Idee, etwas zu tun.

Seither versuche ich in Moderationen, Trainings oder Supervisionen das Thema "Zukunftsvision" als eine aktive Gestaltung der eigenen Zukunft zu integrieren. Es ist mir ein Anliegen, und es gelingt mir immer öfter, den Fokus von einer vorwiegend negativen Sicht des aktuellen und zukünftigen Zustandes auf den Fokus einer Wahrnehmung von Chancen und positiven Aspekten zu lenken. Ich erlebe, wie dies bei den Menschen ein Leuchten in den Augen erzeugt, wie sie aktiv werden. Einige haben sich auf den, oft steinigen, Weg der Umsetzung gemacht. Und wieder musste ich eine Erfahrung machen: Die Ausarbeitung einer Vision, deren Umsetzung, ist eine Reise, die durch Täler führt, in denen das Ziel aus den Augen verloren wird. Ich hatte die Chance solche Prozesse zu begleiten. Das Bild des Ziels stärker zu machen, anregender und es in Krisenzeiten hervorzuholen und wieder bewusst zu machen. Auf dem Weg lauern die Kreativ- und Visionsvampire immer noch. Ganz beseitigen lassen Sie sich nie. Routine etwa hat ja auch ihre produktiven Seiten. Der Weg besteht darin die "Kreativ-Vampire" mit einzubeziehen und die Vision zu stärken, in jedem Einzelnen zu erzeugen, als seine eigene Vision der Zukunft.

Ich selbst erlebe den Prozess der Visionsentwicklung und -umsetzung bei mir natürlich auch. Die Höhen und Tiefen dieses Prozesses und die Erfahrung, dass dieser Prozess einem ständigen Wandel unterliegt, erfahre ich an meiner eigenen Arbeit. In letzter Zeit erfahre ich auch in meiner künstlerischen Arbeit wie herausfordernd kreative Blockaden sein können und wie gut es tut, aus eigener Kraft den kreativen Lebensfluss immer wieder ins fließen zu bringen.

Wie ich mir meine Arbeit als Zukunftsentwickler vorstelle

Visionen zu entwickeln heißt für mich in einer Gruppe oder bei Einzelpersonen den Blick auf den Zustand zu lenken, der sein könnte anstatt festzuhalten an dem Blick auf das, was gerade nicht so gut läuft und nicht so ist, wie es sein sollte. Eine Vision des Wunschzustandes zu entwickeln.

Viele Visionen haben die Tendenz unkonkret zu sein. Je konkreter und Bildhafter sie werden, desto mehr entfalten sie aber die Energie zu ihrer Verwirklichung. Es geht also um die Entwicklung und die Umsetzung einer Vision. Als Visionsentwickler habe ich beides im Blick:

  1. Die Entwicklung einer kraftvollen Vision, einer erstrebenswerten Zukunft in möglichst konkreter Form. Damit die Vision eine Chance hat, muss sie zur Vision all der Personen werden, die an der Umsetzung beteiligt sind. Bei Einzelpersonen sind also auch die nächsten Mitmenschen mit im Blick, bei Firmen und Teams muss die Vision im Team bzw. bei den Mitarbeitern reifen oder noch besser, mit ihnen zusammen entstehen.
    Hier biete ich Großgruppenveranstaltungen und Kreativkonferenzen an.
  2. Die Umsetzung der Vision ist die eigentliche, entscheidende Arbeit. Die Vision muss ganzheitlich verständlich und präsent im Alltag sein. Die Umsetzung wird an Widerstände und Grenzen kommen, Rückschläge sind normal.
    Hier ist es wichtig, diesen Zeitraum zu planen und unterstützende Prozesse zu gestalten. Regelmäßige Workshops und Supervisionen zur Umsetzung unterstützen den Prozess.

Für mich ist Visionsentwicklung also ein vielfältiger und spannender Prozess, bei dem ich meine Kompetenzen und meine Leidenschaft einbringen kann, von der Gestaltung des gesamten Prozesses über die Moderation der Kreativkonferenzen bis zur Begleitung von Umsetzungsteams und Einzelpersonen.

Was ich mir von der Wirkung meiner Arbeit verspreche

Menschen, die keine Zukunftsvorstellung haben, sind schnell in den Bann gezogen von den alltäglichen Widerständen. Wenn die Motivation schwindet bleibt auch schnell die (Lebens-)Qualität auf der Strecke.

Ich verspreche mir von meiner Arbeit Menschen dazu zu bringen, dass sie mit Spaß und Motivation hochqualitative Arbeit verrichten und ihren Weg mit Kraft gehen. Solche Menschen strahlen mit ihrer Motivation nach Außen und stecken Andere an. Kunden, Mitarbeiter, Angehörige... sie werden von solchen Menschen angezogen. Und ich träume davon, dass irgendwann diese Arbeit "im Kleinen" überschlägt auf eine Stadt oder das ganze Land.

Kalyan Lensch (letzte Überarbeitung 19.02.2011)


Dipl. Päd. Kalyan Lensch